Mittwoch, 09.09.2020 10:49

Ich brauche Platz! (in Neu Leopoldau)

Dejan ist am Heimweg und als er mit seinem Rad gemütlich die Thayagasse entlang und an der derzeit gesperrten Pfendlergasse vorbei fährt sieht er etwas Seltsames. Da steht ein Bus. Und nicht irgendein Bus, denn an den Anblick des 30A und 32A die jetzt in Neu Leopoldau halt machen hat er sich schon gewöhnt. Nein, dieser Bus ist anders. Dejan bleibt etwas verdutzt stehen und steigt von seinem Rennrad.

 

Das Gefährt, dass da frech mitten auf der begrünten Verkehrsinsel steht ist Dunkelgrau lackiert und in großen weisen Lettern steht „Ich brauche Platz!“ darauf. „Wem sagst du das…“, denkt sich Dejan und versucht dabei nicht an sein Zimmer zu denken, dass langsam, aber sicher aus allen Nähten zu platzen droht. Neugierig nähert er sich dem Bus und wagt einen Blick in das innere und ist ziemlich baff. Denn statt den normalen Sitzplätzen gibt es hier alles Mögliche, was man normalerweise nicht sieht, wenn man mit den Öffis fährt. Dort gibt es eine Küche und Tische. Und er sieht einiges an Bastel- und Künstlermaterial. Im hinteren Bereich sind Sitzstufen aus Holz und auch wenn er sich nicht ganz sicher ist glaubt er doch eine Diskokugel blitzen gesehen zu haben.

„Jetzt will ich aber wissen, was es mit diesem Bus hier auf sich hat!“, denkt Dejan und beginnt das Gefährt zum Umrunden. Und er wird schließlich fündig. Auf einem gelben Plakat liest er dann schließlich folgendes:

 

„Von 7. September bis 11. Oktober 2020 arbeiten die Künstler*innen, Stadtforscher*innen, Universitätslehrenden, Studierenden und lokalen Kooperationspartner*innen wieder mit älteren Kindern und Jugendlichen im Bus-Labor in Neu Leopoldau. Räumliche Bedürfnisse werden in spielerischen Raumerkundungs-Prozessen hinterfragt, neue Formen der Raumwahrnehmung in Gang gesetzt und unterschiedliche Möglichkeiten der Raumaneignung und -gestaltung gemeinsam erprobt, um gemeinsam zu erforschen, wofür die hier lebenden jungen Menschen ihrer Meinung nach Platz brauchen.

Basis und Struktur für diesen zunächst ergebnisoffenen Prozess gibt das Bus-Labor-Programm vor, mit dem jeden Nachmittag von 16:00 bis 19:00 Uhr inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden: Mit Formaten wie „Grätzlreisen“, „Quatschbude“, „Schreibwerkstatt“, „Kreativlabor“, „Soundtown“, „Hands-on-Workspace“ und „Open House“ wird den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, sich je nach Interesse täglich oder auch nur sporadisch an den Aktivitäten zu beteiligen.“

 

Jetzt ist Dejan schon ein gutes Stück schlauer. Aber was all diese Formate sind weiß er noch immer nicht. Aber wenn hier jeden Nachmittag zwischen 16:00 und 19:00 etwas stattfindet gibt es für dieses Problem eine einfache Lösung: Dejan muss sich den Bus einmal in Betrieb anschauen. „Eigentlich klingt das alles ziemlich lässig! Und wie cool ist das, dass hier Leute von der Uni mit so einem Projekt zu uns nach Neu Leopoldau kommen?“. Und plötzlich ist Dejan ziemlich aufgeregt. Er zückt sein Handy, schießt ein paar Fotos und da ist die Nachricht an Rita aus seiner Klasse schon abgeschickt, ob sie nicht gemeinsam entdecken wollen was es mit diesem Bus so auf sich hat. Aber eines ist für Dejan klar: Er ist dabei! Und ein kurzer Blick auf sein Handy verrät ihm: Rita ist es auch.

 

Weiterführende Links:

https://www.koer.or.at/projekte/ich-brauche-platz/

https://www.facebook.com/ICHBRAUCHEPLATZ2019/

https://www.instagram.com/ich.brauche.platz/

 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau / Mittwoch, 09.09.2020 /  1

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

  1. […] und Führungen vom Institut für Kunst im öffentlichen Raum geben wird. „Ah, das waren die netten Leute die ihren Bus hier in Neu Leo aufgestellt haben und so spannende Workshops für Jugendliche organisiert haben!“, erinnert sich […]

KARTE

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN