Mittwoch, 23.12.2020 14:20

2020 in Neu Leopoldau

In den letzten Tagen dieses seltsamen Jahres 2020 spaziert Frau Nachbarin aufmerksam durch Neu Leopoldau. Obwohl so vieles still stand, in diesem Jahr, kommt sie nicht umhin zu bemerken, dass sich die Uhren in ihrem Stadtteil zügig weitergedreht haben. Das Quartier hat sein Gesicht immer wieder verändert und viele neue NachbarInnen sind dazu gekommen.

Sie geht vorbei am Grätzelraum im Haus 5 der Heimbau und erinnert sich an den ersten Salon Leo des Jahres. Gemeinsam mit NachbarInnen hat sie sich über ihre Wünsche und Erwartungen an das neue Quartier Gedanken gemacht. Mittlerweile stehen ein Tischtennis- und ein Tischfußballtisch in dem Raum und dem Vernehmen nach sollen bald alle BewohnerInnen Neu Leopoldaus Zugang zu diesem Spielraum bekommen.

Weiter geht es durch die Marischkapromenade und Frau Nachbarin steigt plötzlich die Erinnerung an den Duft der Linden im letzten Frühling in die Nase. Auch diese alte Promenade hat sich verwandelt. Die Oberfläche ist zum Teil aufgerissen, die Straße wird neu gemacht. Nächstes Jahr um diese Zeit wird Frau Nachbarin durch eine verkehrsberuhigte Allee laufen.

Sie biegt auf den kleinen Weg, der heuer für einige Monate die Hauptverbindung zur Thayagasse war, ab und schlendert über den Spielplatz der Adresse Pfendlergasse 35 – dem Haus der Schwarzatal. Dieses Haus hat es ihr angetan: Die besondere Bauweise, der großzügige Spielplatz, die nette Gemeinschaftsküche… Hier fand vergangenen Februar der Salon Leo Pflanzworkshop für Balkon- und Terrassenpflanzen statt.  Sie spaziert über die Wiese, unter den alten Bäumen durch, in denen die Häuschen der Fledermäuse hängen, wie sie bei der letzten Artenschutz-Führung gelernt hat, und steht auf der Pflendlergasse vor der neuen Busstation. Wie seltsam – sie hatte schon vergessen, dass es Anfang diesen Jahres nicht einmal eine Busstation in Neu Leopoldau gab…

Frau Nachbarin schlendert weiter und läuft ein Stück auf dem Jürgenssenweg – bis zu der Stelle, an der die Mauer während der Nachbarschaftswoche von Jugendlichen aus dem Jugendzentrum JUMP verziert wurde. Die bunten Farben wirken auf sie wie ein Symbol für die Lebendigkeit, die im Stadtteil in den vergangenen zwei Jahren Einzug gehalten hat und das Grau des ehemaligen Industrieareals aufweicht. Dahinter erheben sich die jüngsten Bauten – kommendes Jahr werden die letzten Wohnungen an neue BewohnerInnen übergeben.

Sie geht zurück und wandert am Waaghäuschen vorbei in die Marischkapromenade und in Richtung Quartierszentrum Trafohaus. Dort angekommen lässt sie sich in eine der gelben Hängematten fallen. Neue Gebäude grenzen an alte Häuser, die Balkone der NachbarInnen zieren Lichterketten oder andere weihnachtliche Dekorationen. Sie hat gelesen, dass die alten, noch nicht vergebenen Gebäude derzeit zum Verkauf stehen und ist gespannt, was damit wohl geschehen wird…

Ihr Blick schweift über den Quartiersplatz vor dem ehemaligen Trafohaus und sie erinnert sich an die ersten Feste in Neu Leopoldau: an das Eröffnungsfest des GB*Stadtteilmanagement-Lokals Anfang Juli, an die bunten Fähnchen und die nette Stimmung am Vorplatz des Quartierszentrum Trafohaus. Und an das Geburtstagsfest für Pippi, dem Kinder-Lesefest anlässlich des 100. Geburtstags von Pippi Langstrumpf. So viele Kinder sind auf diesem Fleckchen Wiens wahrscheinlich noch nie herumgetollt!

Und dann war da ja noch die Nachbarschaftswoche mit dem kleinen Heuriger und der Bläsergruppe der Wiener Netze, die dem Stadtteil ein Ständchen spielte und die vielen Führungen durch den Stadtteil, bei dem sie einen Einblick in die Geschichte ihrer neuen Heimat bekam… Durch die Gässchen blickt sie auf die frisch bezogenen Häuser, die vor einem Monat übergeben wurden. Hinter den Fenstern werden noch immer Möbel zusammengebaut, Lampen montiert und Bilder aufgehängt. Frau Nachbarin schaut der Nachbarschaft gerne beim Einleben zu. Ab jetzt sind diese Menschen Teil ihrer Nachbarschaft und sie freut sich darauf sie im nächsten Jahr kennenzulernen.

Frohe Feiertage und einen guten Rutsch wünscht Ihnen das Team des GB*Stadtteilmanagements Neu Leopoldau!

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  1. […] Sobald der Rasen ordentlich angewachsen ist, wird der Park zur Gänze zugänglich sein. Mehr dazu hier: https://neuleo.stadtteilkarte.at/2022/11/30/der-gaswerkpark-ist-eroeffnet/ […]

  2. 30.05.2023 20:49 / Bernhard

    Der Park ist wirklich sehr gut gelungen und bietet zahlreiche Möglichkeiten um sich zu entspannen und zu betätigen.

    Den „Fußballplatz“ genau im am dichtesten besiedelten Bereich mit zahlreichen Wohnhäusern und Balkonen anzusiedeln war allerdings eine suboptimale Idee. Die Lärmbelästigung speziell durch diesen Bereich ist leider enorm und verdirbt einem die Freude am Park und der ehemals ruhigen Siedlung. Man kann nur hoffen, dass sich die Situation bessert sonst wird es leider eher kein ruhiger und entspannter Sommer für alle Anrainer gleichermaßen.

    • 05.06.2023 10:53 / Antonia Steiner

      Hallo Bernhard!

      Danke für Ihre Nachricht, schön, dass Ihnen die Vielfalt des Parkes gefällt.
      Wie Sie selbst schreiben, nutzt jede*r den Park anders – manche zum Entspannen, Andere um sich aktiv zu betätigen.
      Die Gestaltung des Parkes beruht auf Befragungen der Bewohner*innen, viele haben sich einen Fußballplatz gewünscht.

      Neu Leopoldau wurde nicht als ruhige Wohnsiedlung geplant, sondern als belebtes, vielfältiges Stadtviertel. Da gehört eine große Parkanlage auch dazu.
      Natürlich ist eine dauerhafte Lärmbelästigung nicht angenehm, sollte diese spät abends oder zu intensiv vorkommen, können Sie die Personen bitten, etwas leiser zu sein.

      Ich hoffe, Sie können den Sommer in Neu Leopoldau und im Park trotzdem genießen.
      Freundliche Grüße,
      Stadtteilmanagement Neu Leopoldau