Freitag, 08.11.2019 17:46

Wie aus Floridsdorf ein Bezirk wurde

© Bwag/CC-BY-SA-4.0

Vor einiger Zeit war Herr Wiffczek wieder im Bezirk spazieren, und als er gemütlich durch die Straßen schlendert, kommt er am Bezirksmuseum im wunderschönen Mautner-Markhof-Schlössl vorbei. Auf einen Sprung würde er schon gern hineinschauen, doch an der Tür hängt ein Schild: „Öffnungszeiten: Dienstag 15:00-17:00 und Sonntag 10:00-12:00“. Herr Wiffczek denkt sich zwar, dass so ein spontaner Besuch gerade schon nett gewesen wäre, aber allzu böse kann er auch nicht sein. Immerhin werden die Bezirksmuseen in Wien ehrenamtlich betrieben.

 

Was solls, Herr Wiffczek kennt die Geschichte des Bezirks ja ganz gut. Als er weiterspaziert, beginnt er zu grübeln, ob er die wichtigsten Ereignisse für Floridsdorf noch selbst zusammensetzen kann. Lange Zeit gab es auf dieser Seite der Donau nur kleine Siedlungen. Floridsdorf, Stammersdorf und auch Leopoldau waren lange Zeit tatsächlich kleine Dörfer vor den Toren von Wien. Erst mit Errichtung der Nordwestbahn, weiß Herr Wiffczek, begannen diese Siedlungen zu wachsen und an Bedeutung zu gewinnen. 1904 wurden die ersten Dörfer auf dieser Seite der Donau nach Wien eingemeindet. Der neue 21. Bezirk zog sich entlang des Donauufers und reichte von Jedlesee bis nach Aspern. Als Leopoldauer weiß Herr Wiffczek auch, dass eines der ersten Projekte für den neuen Bezirk das Gaswerk Leopoldau war. Mit dem Bau wurde im Jahr 1909 begonnen und das Werk selbst bereits 1911 eröffnet. Nicht, dass der Herr Wiffczek selbst dabei war, so alt ist er nun auch wieder nicht.

 

Seit damals wurden immer wieder Ortschaften eingemeindet oder wieder an Niederösterreich zurückgegeben. Erst nach dem zweiten Weltkrieg war einigermaßen klar, dass es auf dieser Seite der Donau zwei Bezirke geben soll, wobei die letzte Änderung der Grenze erst 1995 stattfand. Da war der Herr Wiffczek allerdings schon dabei.

 

Zufrieden mit seiner Leistung immer einen groben Abriss über die Geschichte des Bezirks parat zu haben, tritt Herr Wiffczek gemächlich den Heimweg an. „Spannend“, denkt er sich, „dass viele Menschen sich noch immer anhand der alten Ortsnamen hier orientieren. Auch wenn man von den Dörfern nicht mehr so viel sieht, reden die Leute noch immer davon nach Floridsdorf oder zum Spitz zu fahren, nach Leopoldau oder nach Großjedlersdorf.“ Denn, wer genau hinsieht, kann die Geschichte einer Stadt an ihren Häusern und Gassen ablesen und so manches alte Dorfzentrum sieht man noch heute. Auch wenn man, wie Herr Wiffczek, eine stärkere Brille dazu braucht. Und da kommt ihm eine neue Idee. Nächstes Mal wird er einen Spaziergang in einen der alten Ortskerne machen, um zu schauen, wie viel man noch von den alten Dörfern im Stadtbild findet.

 

Bezirksmuseum Floridsdorf

Pragerstraße 33, 1210 Wien

Di: 15:00-17:00 und So: 10:00-12:00

Telefon: +43 664 5566973

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 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau / Freitag, 08.11.2019 /  0

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  1. 26.06.2022 7:45 / Lukas

    Kümmert euch bitte endlich um die ganzen Falschparker hier in der Siedlung. Das ist ja ein Zustand mittlerweile!!!!

    • 27.06.2022 9:41 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

      Hallo Lukas,

      wir selbst können nichts gegen Falschparker unternehmen, das können nur die Polizei und Parkraumüberwachung.
      Diese sind über die verschärfte Situation im Quartier informiert und kontrollieren auch seit einer Weile verstärkt.
      Wir hoffen, dass sich die Situation dadurch bald bessert.

      Freundliche Grüße,
      Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

  2. 09.08.2022 11:05 / Riada-Svetlana Besirovic

    Hallo,ist vielleicht auch eine kleine Hundewiese geplant?
    Bei so viele Kinderspielplätze hier haben auch Hunde paar Quadratmeter verdient 🤔
    LG

    • 09.08.2022 12:06 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

      Hallo Riada-Svetlana,

      Im Gaswerkpark ist leider keine Hundewiese geplant, dazu eignet sich die Form des Parkes leider nicht.
      Hundezonen gibt es in der Umgebung in der Ruthnergasse (bei den Kleingartensiedlungen) und in der Kürschnergasse.

      Wir werden bald weitere Informationen zur Hundehaltung in Neu Leopoldau veröffentlichen.

      Liebe Grüße,
      Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

  3. 04.10.2022 8:52 / Gabriele Gartner

    Wann ist der Parks endlich fertig? Ich schaue genau auf den Park, sehe außer dem riesigen Kletterturm und den Trampolins nur blanke Erde und habe nicht das Gefühl, dass die für Oktober angekündigte Eröffnung stattfinden wird können … zumal wir schon Anfang Oktober haben.

    • 04.10.2022 16:13 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

      Hallo Gabriele Gartner,

      Die Arbeiten für den Park laufen soweit alle nach Plan, als nächsten großen Schritt sind ab Mitte Oktober die Baumplanzungen geplant. Sie haben Recht, eine Eröffnung im Oktober wird sich voraussichtlich nicht mehr ausgehen, auf jeden Fall aber noch in diesem Jahr stattfinden.

      Freundliche Grüße,
      Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

  4. 05.04.2023 14:54 / Leyla Ünal

    Wir leben seit über 2 Jahren in der Siedlung und haben noch immer keinen „richtigen Kinderspielplatz“.
    Die Rutsche ist irgendwo versteckt, die Schaukel wo anders…
    Die (Klein-)Kinder brauchen einen SPIELPLATZ (eben mit Rutsche, Schaukeln etc. auf einem Platz!).

    Wir hatten und auf diese riesen Fläche gefreut… Aber umsonst! Mein Kind braucht weder die „Fitnessanlage“ noch die zahlreichen Bänke!

    Grünfläche und Bäume sind natürlich schön, es fehlt aber einfach viel zu viel für Jungfamilien!!!

    Hauptsache es wurde soviel mit unserem Geld investiert…!

    • 17.04.2023 12:22 / Stadtteilmanagement Neu Leopoldau

      Sehr geehrte Leyla Ünal,

      es tut mir Leid, dass der Park nicht Ihren Bedürfnissen entspricht. In einem Stadtteil wohnen viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen, diese hat man versucht im Park zu inkludieren.
      Spielgeräte für Kleinkinder finden Sie: bei den Wohnanlagen von Frieden, zwischen Kishonweg und dem Park; auf der anderen Seite des Kishonwegs, hinter dem Trafohaus; bei Marischkapromenade 9, neben dem Quartiersraum; vor dem Gebäude von Schwarzatal, beim Jeannie-Ebner-Weg.

      Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter.

      Freundliche Grüße,
      Stadtteilmanagement Neu Leopoldau